Psychologie und Pathologie der Vorstellung: Beiträge zur Grundlegung der Aesthetik

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Johann Ambrosius Barth, 1905 - 323 pages

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Popular passages

Page 184 - The inference I would draw from this class of phenomena is, that a superior intelligence has guided the development of man in a definite direction, and for a special purpose, just as man guides the development of many animal and vegetable forms.
Page 294 - Sempre in contrasti con te si sta . . . (Er häufte und verwirrte dreißig Arien, italienische, französische, tragische, komische von aller Art Charakter. Bald mit einem tiefen Baß stieg er bis in die Hölle, dann zog er die Kehle zusammen und mit einem Fistelton zerriß er die Höhe der Lüfte, und mit Gang, Haltung, Gebärde ahmte er die verschiedenen singenden Personen nach, wechselsweise rasend, besänftigt, gebieterisch und spöttisch.
Page 132 - Konsequenz durch unzählige Klauseln zu verdecken, scheint er doch selbst psychologisch die Musik als leeres Figurenspiel vorgestellt zu haben. Herbart aber sank tatsächlich zu dieser Anschauung herab; seine Ästhetik bleibt immer der klassische Versuch, die künstlerische Impotenz durch mühsame Anstrengung des Verstandes zu vertuschen, die Empfindung durch die Regel zu -ersetzen. Nicht selten wird die Leere und absolute Nutzlosigkeit eines solchen Standpunktes deutlich empfunden und dann Musik...
Page 241 - Stunden empfand ich ein Gefühl von Schwere im Kopf, Ideenflucht und eine Anwandlung von Ohnmacht. Dann verfiel ich in einen Zustand von Halbschlaf und aus diesem erwachte ich plötzlich und fühlte mich sehr erfrischt. Ich hatte das Gefühl, als ob ich meinen Körper verlassen gehabt hätte. Ich bestand aus zwei Wesen und hatte zwei unterscheidbare, aber nebeneinander herlaufende Gedankengänge. Bilder erschienen vor mir, nicht Traumgestalten, sondern jene undeutlichen Erscheinungen, wie man sie...
Page 243 - ... Hypnotismus und die Bedeutung für denselben hingewiesen: »Die Bedeutung narkotischer Mittel für den Hypnotismus« in »Schriften der Gesellschaft für psychologische Forschung«. Heft I. Leipzig 1891. nur traurigen Gedanken , trüben Erinnerungen hin , ich sah nur traurige Bilder Meine Thränen flössen reichlich. Und wenn ich allein gewesen wäre, würde ich Schmerzensschreie ausgestoßen haben. Das Gebet des Moses (aus der Oper dieses Namens) brachte wieder Ruhe in meine Seele.« Später...
Page 194 - ... überhaupt größer ist als beim Kultur-Menschen, und ein — wenn auch hochentwickelter — Reflex ist es doch nur, wenn Musik sammt einem Text reproducirt wird, den man nicht versteht, wie das auf primitiven Kulturstufen wohl vorkommt. Andere Fälle von rein reflektiver Reproduktion, also Gedächtniß im niederen Sinne, finden wir bei Idioten. Sie haben oft ein gutes Gedächtniß für alle Gesichts- und Gehörseindrücke und «lernen alles nachahmen, was sie in verschiedenen Künsten, Malerei,...
Page 132 - Kalt und teilnahmslos können sie der Musik gegenüberstehen und sie wie einen abstrakten Gedanken, ein intellektuelles Spiel von Tonfiguren vorstellen. Rein formelle Eigenschaften sind es, die sie an diesem Spiel schätzen, die Kompliziertheit des Spiels nicht minder als ihre Regelmäßigkeit, Überschaulichkeit und absolute Größe.
Page 205 - ... richtig korrigiren konnte, ohne ja doch eigentlich lesen zu können. (Kommt auch in der Hypnose vor.) Nahm man ihm dabei das Papier weg,, und gab ihm ein anderes, aber nur gleich großes Stück hin, so korrigirte er Worte und Buchstaben genau an der dem Original entsprechenden Stelle. Er komponirte auch. »Ein Rohr hatte ihm als Lineal gedient, mit Hilfe dessen zog er in gleichen Entfernungen die 5 Notenlinien, setzte den Schlüssel und die übrigen musikalischen Zeichen an die gehörige Stelle,...
Page 214 - Although subdividing the time by beats of sensation aids our accurate knowledge of the amount of it that elapses, such subdivision does not seem at the first glance essential to our perception of its flow. Let one sit with closed eyes and, abstracting entirely from the...
Page 244 - ... Schlüsselloch legte und so eine halbe Stunde lang in voller Bezauberung stehen blieb, bis der Gesang aufhörte. Gerhard Rohlfs, der während des Haschischrausches seine Beobachtungen niederschrieb, bemerkte unter anderm: »Ich bin ohne allen Willen; die Wand gegenüber meinem Hause war schön tapezirt, auch hörte ich von fern schöne Musik und jetzt schreibe ich und sehe, daß alles erlogen ist.

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