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sich aus dem Schreiben selbst ergiebt, geistlicher Würdenträger und Bevollmächtigter od. dergl. des Bamberger Bischofs in Nürnberg am Orte des Regimentes war, enthalten.1) Es ist vom Freitag nach Miseric. domini [= 24. April] A° 23 datirt, wiederholt im Anfang das Gesuch des Regimentes und fährt dann fort: „Nu ist nicht on, e. g. [= euer gnaden] tragen des auch wissens das ein drucker hie zu Bamberg gesessen ist, Hans Pfeyl genannt, der aber an seiner narung also verdorben das er des truckens nit mere zu verlegen in vermogen gewesen, auch [darnach ausgestr. neulich] gestorben und der truckzeuge von den erben gen Regenspurg verkauft worden ist.2) und wiewol neulicher zeit ein anderer trucker hiehere gezogen, so ist er doch meins versehens mit seinem druckzeug dermassen nit geschickt das er seinen handel noch zur zeit notturftiglich vorseen konnt."

Aus diesen und anderen Gründen (politischer Art), die noch angeführt werden, soll der Briefempfänger beim Regiment das an den Bischof ergangene Gesuch ablehnen und andere Orte vorschlagen, wo die Artikel besser gedruckt werden können. Am Rande steht dabei, aber durchstrichen: „als Meinz oder Ingolstat etc."

Wer der Nachfolger Hans Pfeyl's gewesen, über dessen Leistungsfähigkeit von zuständiger Seite ein so wenig günstiges Urtheil gefällt wird, ist nicht ganz sicher. Von Georg Erlinger, den Kapp a. O. allein nach H. Pfeyl aus der älteren Zeit für allenfalls erwähnenswerth hält, erschien zu Bamberg erst im Jahre 1527 ein Druck mit seinem Namen (s. Panzer, Annal. typ. VI, S. 173), dagegen schon 1521 in aedibus Joannis Schoners' das Aequatorium astronomicum, ein Schriftchen von 7 Bl. Fol., dessen marktschreierischer Titel besonders interessant zu sein scheint, da er mit so grossen Typen gedruckt ist, dass seine beiden Worte die ganze Seite bedecken.3) Eine neue Auflage dieser Schrift erschien 1534 zu Nürnberg, gleichfalls in aedibus Joannis Schoneri',4) so dass wir sehen, Joh. Schoner vermochte in Bamberg nicht festen Fuss zu fassen. Zugleich aber ist wahrscheinlich, dass Joh. Schoner nur als Verleger (und Herausgeber) genannt ist, welcher den Druck astronomischer und ähnlicher Werke (nur solcher!) veranlasste, dazu aber vermuthlich der Hülfe irgend welcher Drucker sich bediente.

Die 1523 in Bamberg ohne Druckernamen erschienene Schrift Ulrici Burchardi a sacris Episcopi Wigandi Bambergens. Dialogifmus de fide christiana (s. Panzer a. O.) ist gewiss von

1) Bamb. Kr.-Arch. a. O. Bl. 111 (stark corrigirter Entwurf).

2) Ohne Zweifel an Joannes Kol (oder Khol), welcher seit 1522 daselbst druckte.

3) Vergl. Dav. Clement, Biblioth. cur. hist. et crit. T. II (Göttingen 1751) S. 171. Zu dem dort in Anm. 69 gegebenen Citat wird in dem mit handschriftlichen Zusätzen versehenen Exemplare des Verfassers, welches die Göttinger Universitätsbibliothek besitzt (Cod. MS. hist. litt. 213) noch Das Neueste aus d. anmuth. Gelehrs.__T. I [1751] p. 563 handschriftlich angeführt. 4) Vergl. Clement a. O. II, S. 172.

dem gleichen Drucker hergestellt, obschon ich nicht in der Lage bin, durch Vergleichung der Typen dies zu prüfen. Denn H. Braun, der Schreiber obigen Briefes, spricht ausdrücklich nur von einem Drucker, der nach Pfeyl's Tode nach Bamberg gezogen ist; vermuthlich war es derselbe, welcher vorher für und bei Joh. Schoner gearbeitet hatte. Da der Verfasser des Dialogismus selbst dem Kreise der bischöflichen Curie angehörte, hatte diese volle Gelegenheit, über die geringen Leistungen der Druckerei sich ein zuverlässiges Urtheil zu bilden. K. Dziatzko.

Göttingen.

Personalverzeichniss der Beamten an Bibliotheken
Deutschlands und Oesterreich-Ungarns.1)

Aachen.
Stadtbibliothek.

Bibliothekar Dr. E. Fromm seit 1. Juli 1889, vorher Assistent an der Kgl. Universitätsbibliothek zu Berlin.

Bibliothek der Kgl. Technischen Hochschule.

Bibliothekar Herm. (Dietr. Wilh) Peppermüller, luther., geb. den 22. Juli 1844, gehörte, späteren Uebertritt zum Bibliotheksdienste beabsichtigend, von 1863 bis 1872 (in Hamburg und Halle a. S.) dem Buchhandel an. 1. Januar 1873 Bibliotheks - Sekretär, 27. April 1882 Titel-Bibliothekar, 1. April 1883 etatsmässiger Bibliothekar der Kgl. Technischen Hochschule.

Altenburg.

Herzogliche Landesbibliothek.

Bibliothekar Gymnasial professor a. D. Dr. phil. Hermann Kluge, evang., geb. 17. März 1832 in Ehrenhain bei Altenburg, stud. Theologie und Philologie in Jena, Heidelberg, Leipzig. 1857 bis 1889 Professor am Gymnasium in Altenburg; Bibliothekar seit 1885 provisorisch, seit 1889 definitiv. Derselbe ist zugleich seit 1888 Bibliothekar der Privatbibliothek Sr. Hoheit des regierenden Herzogs Ernst von Sachsen-Altenburg.

1) Auf diesen Blättern veröffentlicht die Redaktion des C. f. B. mit ergebenstem Danke für die Herren Einsender das Personalverzeichniss der deutschen Bibliotheken, so weit und so wie ihr die Beiträge eingeschickt sind. Die Bibliotheken, deren Verzeichnisse noch ausstehen, könnten uns dieselben noch zusenden; sie würden dann im Märzhefte zum Abdrucke gelangen. Um das vorliegende, fast vollständige Verzeichniss nicht zu zerstückeln, hat die Redaktion sich entschlossen, diesen Jahrgang mit einem Doppelheft zu beginnen, was sie zu entschuldigen bittet.

Die Redaktion

Bamberg.

Kgl. öffentliche Bibliothek.

1. Bibliothekar Dr. phil. Friedrich Leitschuh, kath., geb. 4. April 1837, stud. Philologie und Geschichte, 6. Febr. 1862 Accessist an der k. Universitätsbibliothek Würzburg, 1. Juli 1863 Scriptor, 1. Juni 1873 Sekretär, 1. August 1874 Bibliothekar und Vorstand der k. Kunstsammlung in Bamberg, zugleich seit 16. Dez. 1876 Dozent der Kunst- und Litteraturgeschichte am k. Lyceum. 2. Sekretär Johann Fischer, kath., geb. 19. Februar 1859, stud. Philologie, 1882 Gymnasialassistent in Bamberg, 1883 Assistent am Wilhelmsgymnasium in München, 1. Juli 1885 Sekretär der k. Bibliothek in Bamberg.

Berlin.

Königliche Bibliothek.

1. General - Direktor und Direktor der Abtheilung für Druckschriften Dr. phil. August Wilmanns, ev., geb. 25. März 1833, stud. klassische Philologie; 26. Jan. 1870 Bibliothekar der Univ.Bibliothek in Freiburg i. B., Juli 1870 habilitirt und 1871 a. o. Professor daselbst, 1871 o. Professor in Innsbruck, 1873 in Kiel, Januar 1874 Oberbibliothekar an der Univ.-Bibl. in Königsberg, August 1875 in Göttingen, Januar 1886 General-Direktor in Berlin.

2. Direktor der Abtheilung für Handschriften Dr. phil. Valentin Rose, Geheimer Regierungs-Rath, ev., geb. 8. Jan. 1829, stud. klassische Philologie; Januar 1855 Volontär an der Kgl. Bibliothek, Januar 1856 Hülfsarbeiter, April 1863 Kustos, Juli 1878 Bibliothekar, Mai 1886 Abtheilungs-Direktor.

Bibliothekare:

3. Dr. phil. Wilhelm Grüzmacher, ev., geb. 17. September 1830, stud. klassische und neuere Philologie; Oktober 1857 Volontär an der Kgl. Bibliothek, April 1858 Hülfsarbeiter, März 1868 Kustos, Oktober 1880 Bibliothekar.

4. Dr. phil. Edmund Söchting, ev., geb. 13. Jan. 1830, stud. Naturwissenschaften; Juni 1873 Assistent an der Kgl. Bibl, Juli 1878 Kustos, April 1884 Bibliothekar.

5. D. Dr. phil. Oscar von Gebhardt, Professor, ev., geb. 22. Juni 1844, stud. Theologie; Mai 1875 Volontär an der Univ.-Bibl. in Strassburg, Oktober 1875 Assistent in Leipzig, Oktober 1876 erster Kustos in Halle, 1877 Unterbibliothekar daselbst, 1880 Unterbibliothekar in Göttingen, Mai 1884 Bibliothekar an der Kgl. Bibliothek in Berlin.

6. Dr. phil. Ludwig Stern, Professor, ev., geb. 12. August 1846, stud. oriental. Philologie; April 1874 Direktorial-Assistent bei den Kgl. Museen zu Berlin, daneben 1870-80 bei der Kgl. Bibliothek beschäftigt, Juli 1886 Bibliothekar.

7. Dr. phil. Joh. Klatt, ev., geb. 31. Oktober 1852, stud. orientalische Philologie; 1872 Hülfsarbeiter an der Kgl. Bibliothek, Mai 1874 Assistent, Oktober 1880 Kustos, April 1888 Bibliothekar.

8. Dr. phil. Konrad Schottmüller, Professor, ev., geb. 23. September 1841, 1. Oktober 1889 Bibliothekar.

Kustoden:

9. Dr. phil. Albert Kopfermann, ev., geb. 15. Januar 1846, stud. klassische und neuere Philologie; Februar 1878 Assistent an der Kgl. Bibliothek, Oktober 1879 Kustos (für die Musik-Sammlung). 10. Dr. phil. Joh. Müller, ev., geb. 24. Februar 1850, stud. Theologie und klassische Philologie; September 1874 Assistent an der Kgl. Bibliothek, Oktober 1880 Kustos.

11. Dr. phil. Heinr. Meisner, ev., geb. 4. April 1849, stud. Geschichte und deutsche Sprache; Juni 1874 Assistent an der Kgl. Bibliothek, Oktober 1880 Kustos.

12. Dr. phil. Eduard Ippel, ev., geb. 9. Mai 1849, stud. klassische und deutsche Philologie; März 1874 Assistent an der Kgl. Bibliothek, April 1884 Kustos.

13. Dr. phil. Georg Valentin, ev., geb. 9. Dezember 1848, stud. Mathematik; Juni 1874 Assistent an der Kgl. Bibliothek, April 1884 Kustos.

14. Dr. jur. Friedr. Hampke, ev., geb. 6. Juli 1850, stud. Rechtswissenschaft; Februar 1875 Assistent an der Kgl. Bibliothek, April 1887 Hülfskustos, Oktober 1887 Kustos.

15. Dr. phil. Theodor Gleiniger, ev., geb. 11. Januar 1851, stud. klassische Philologie; Dezember 1875 Volontär an der Univ.Bibliothek in Berlin, Mai 1876 Assistent daselbst, Dezember 1878 Assistent an der Kgl. Bibliothek, April 1887 Hülfskustos, Oktober 1887 Kustos.

Hülfs-Kustoden:

16. Dr. phil. Rud. Weil, ev., geb. 14. Mai 1848, stud. klassische Philologie und Archäologie; April 1879 Assistent an der Kgl. Bibliothek, April 1887 Hülfskustos.

17. Dr. phil. Heinr. Krause, ev., geb. 25. August 1856, stud. Theologie, dann klassische Philologie; April 1879 Hülfsarbeiter an der Kgl. Univ.-Bibliothek in Berlin, Mai 1886 Assistent an der Kgl. Bibliothek, April 1887 Hülfskustos.

18. Dr. phil. Ernst Rosochatius, ev., geb. 8. Februar 1852, stud. Mathematik; Mai 1880 Assistent an der Kgl. Bibliothek, Januar 1888 Hülfskustos.

19. Dr. phil. Theodor Gaedertz, ev., geb. 8. Januar 1855, stud. klassische und neuere Philologie; Mai 1880 Assistent an der Kgl. Bibliothek, Januar 1888 Hülfskustos.

20. Dr. phil. Max Blumenthal, ev., geb. 19. April 1856, stud. Geschichte; November 1881 Assistent an der Kgl. Bibliothek, April 1888 Hülfskustos.

21. Dr. phil. Rob. Münzel, ev., geb. 12. September 1859, stud. klassische Philologie; August 1884 Hülfsarbeiter an der Univ.-Bibliothek in Bonn, Oktober 1885 Assistent daselbst, November 1888 Hülfskustos an der Kgl. Bibliothek in Berlin.

Assistenten:

22. Dr. phil. Alfred Schulze, ev., geb. 1. Oktober 1861, stud, neuere Philologie; April 1885 Assistent an der Kgl. Bibliothek.

23. Dr. phil. Ernst Kagelmacher, ev., geb. 21. Mai 1862, stud. Geschichte; Mai 1885 Volontär an der Univ.-Bibliothek in Greifswald, August 1886 Assistent an der Kgl. Bibliothek in Berlin. 24. Dr. phil. Erich Liesegang, ev., geb. 26. Mai 1860, stud. deutsche Philologie und Geschichte; Oktober 1884 Assistent an der Kgl. Bibliothek.

25. Dr. phil. Rich. Preuss, ev., geb. 28. Mai 1858, stud. vergleichende Sprachwiss., klassische und deutsche Philologie; April 1885 Volontär an der Univ.-Bibliothek in Königsberg, Januar 1886 Assistent an der Kgl. Bibliothek in Berlin.

26. Dr. phil. Adalb. Roquette, ev., geb. 1. November 1861, stud. klassische Philologie und Geschichte; April 1885 Volontär an der Univ.-Bibliothek in Königsberg, April 1887 Assistent an der Kgl. Bibliothek in Berlin.

27. Dr. phil. Joh. Frantz, ev., geb. 27. Oktober 1859, stud. klassische Philologie und Geschichte; 1. Juni 1885 Assistent an der Univ.Bibliothek in Breslau, April 1887 Assistent an der Kgl. Bibliothek in Berlin,

28. Dr. phil. Ernst Roth, ev., geb. 13. August 1857, stud. Naturwissenschaften; Februar 1886 Assistent an der Kgl. Bibliothek. 29. Dr. phil. Heinr. Reimann, ev., geb. 14. März 1850, stud. klassische Philologie; Juli 1887 Hülfsarbeiter an der Kgl. Bibliothek, Juli 1888 Assistent.

30. Dr. phil. Emil Ritterling, ev., geb. 20. Dezember 1861, stud. klassische Philologie; Mai 1887 Hülfsarbeiter an der Kgl. Bibliothek, Juli 1888 Assistent.

31. Dr. phil. Arthur Kopp, ev., geb. 19. Dezember 1860, stud. klassische und deutsche Philologie; August 1887 Hülfsarbeiter an der Kgl. Bibliothek, Juli 1888 Assistent.

32. Dr. phil. Joh. Luther, ev., geb. 12. Oktober 1861, stud. Philosophie; September 1887 Hülfsarbeiter an der Kgl. Bibliothek, Juli 1888 Assistent.

33. Dr. phil. Georg Jacob, ev., geb. 26. Mai 1862, stud. Theologie, Philosophie und oriental. Philologie; Januar 1888 Hülfsarbeiter an der Kgl. Bibliothek, Juli 1888 Assistent.

34. Dr. jur. Max Lauter, ev., geb. 8. Nov. 1859, stud. Rechtswissenschaft; September 1888 Assistent an der Kgl. Bibliothek, beurlaubt.

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