Ritter des Kaiserlichen Ordens der Ehren-Legion, Commandeur des Königlich Dänischen Dannebrog-Ordens, und Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Oldenburg den Herrn Peter Friedrich Ludwig von Rössing, Kleinkreuz Höchst Ihres Hausund Verdienst - Ordens, Commandeur erster Classe des Preußischen rothen Adler-Ordens und des Sachsen Ernestinischen Haus-Ordens, Höchst Ihren Staats- und Kammerherrn, Vorstand des Departements der auswärtigen Angelegenheiten, welche, nachdem sie ihre Vollmachten gegenseitig einander mitgetheilt und selbige genügend befunden, über folgende Artikel sich geeinigt haben: Art. 1. Das ausschließliche Recht zur Vervielfältigung von Werken des Geistes oder der Kunst, als Büchern, Schriften, dramatischen Werken, musikalischen Compositionen, Gemälden, Stichen, Lithographien, Zeichnungen, Bildhauerarbeiten und anderen schriftstellerischen und künstlerischen Erzeug nissen, soll in beiden Staaten gegenseitig in der Art geschützt werden, daß in jedem derselben der Nachdruck und die unbefugte Nachbildung von Wer= ken, welche in dem anderen Staate zuerst erschienen sind, gleichgestellt wer den dem Nachdruck und der unbefugten Nachbildung der in dem betreffen den Staate selbst erschienenen Werke und darauf alle Geseze, Verordnungen und Bestimmungen Anwendung finden, welche in diesem Staate in Be ziehung auf das ausschließliche Recht zur Vervielfältigung schriftstellerischer und künstlerischer Erzeugnisse bestehen oder für die Folge werden gege ben werden. Die geseklichen Vertreter oder Rechtsnachfolger der Urheber von Werken des Geistes oder der Kunst sollen in allen Beziehungen dieselben Rechte wie die Urheber selbst genießen. Art. 2. Die Bestimmungen des Art. 1 finden gleichfalls Anwendung auf die Darstellung oder Ausführung der dramatischen oder musikalischen Werke, insoweit, als die Geseze eines jeden der beiden Staaten in Betreff der in ihnen zuerst ausgeführten oder dargestellten Werke gedachter Art einen Schuß gewähren oder für die Folge gewähren werden. Art. 3. Um für Werke des Geistes und der Kunst den in den vore stehenden Artikeln bezeichneten Schuß zu sichern, müssen die Urheber der= selben auf Verlangen durch das Zeugniß einer öffentlichen Behörde nachweisen, daß das in Frage stehende Werk ein solches Original - Werk sei, welches in dem Lande seines Erscheinens den geseßlichen Schuß gegen Nachdruck und unbefugte Nachbildung genießet. Art. 4. Das Feilhalten und der Verkauf von Nachdrücken und unbefugten Nachbildungen der in dem Art I. bezeichneten Werke ist in beiden Staaten verboten, ohne Unterschied, ob jene Nachdrücke und Nachbildungen in einem der beiden Staaten selbst oder außerhalb derselben veranstaltet sind. Art. 5. Die beiden hohen contrahirenden Theile verpflichten sich, die Erfüllung der in den vorstehenden Artikeln enthaltenen Bestimmungen mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu sichern und den Angehörigen des andern Staates denselben Rechtsschutz wie denjenigen des eigenen Staates zu gewähren. Ueber die Frage, was als Nachdruck oder unbefugte Nachbildung an zusehen sei, werden die Gerichte eines jeden Landes nach den in demselben geltenden Gesezen entscheiden. Et Son Altesse Royale de Grand-Duc d'Oldenbourg le Sieur Pierre Frédéric Louis de Rössing, Chevalier de Son ordre, Commandeur de l'Aigle Rouge de Prusse et de l'ordre de la branche Ernestine de la Maison de Saxe, Son Conseiller d'Etat et Chambellan, Chef du Département des Affaires Etrangères. Lesquels après s'être communiqué leur pleins pouvoirs respectifs, trouvés en bonne et due forme, sont convenus des articles suivants. Art. 1er. Le droit exclusif des auteurs de publier (vervielfältigen) leurs ouvrages d'esprit ou d'art, tels que livres, écrits, oeuvres dramatiques, compositions musicales, tableaux, gravures, lithographies, dessins, travaux de sculpture, et autres productions littéraires et artistiques sera protégé réciproquement dans les deux Etats, de telle sorte que la réimpression et la reproduction illicites des oeuvres publiées primitivement dans l'un d'eux, seront assimilées dans l'autre à la réimpression et à la reproduction illicites des ouvrages nationaux; et dès lors toutes les lois, ordonnances et stipulations aujourd'hui existantes ou qui pourraient, par la suite, être promulguées, au sujet du droit exclusif de publication des oeuvres littéraires et artistiques, seront applicables à cette contre-façon. Les représentants légaux ou les ayants-cause des auteurs d'oeuvres intellectuelles ou artistiques jouiront, sous tous les rapports, des mêmes droits que les Auteurs eux-mêmes. Art. 2. Les stipulations de l'Art. 1or s'appliqueront également à la représentation ou exécution des oeuvres dramatiques ou musicales, en tant que les lois de chacun des deux Etats garantissent ou garantiront par la suite, protection aux oeuvres susdites exécutées ou réprésentées pour la prémière fois sur les territoires respectifs. Art. 3. Pour assurer à tous ouvrages intellectuels ou artistiques la protection stipulée dans les articles précédents, leurs auteurs devront établir au besoin, par un témoignage émanant d'une autorité publique, que l'ouvrage en question est une oeuvre originale qui, dans le pays où elle a été publiée, jouit de la protection légale contre la contrefaçon ou réimpression illicite. Art. 4. L'exposition et la vente de réimpressions et reproductions illicités des oeuvres indiquées dans l'Art. 1er sont prohibées dans les deux Etats sans qu'il y ait à distinguer si ces réimpressions et reproductions proviennent de l'un des Etats même ou de tout autre pays. Art. 5. Les deux hautes parties contractantes s'engagent à assurer par tous les moyens en leur pouvoir, l'exécution des stipulations contenues dans les articles précédents, et à faire jouir réciproquement leurs ressortissants de la protection légale assurée aux nationaux. Les tribunaux de chaque pays auront à décider, d'après la legislation existante la question de contrefaçon ou de reproduction illicite. Art. 6. La présente convention ne pourra faire obstacle à Art. 6. Gegenwärtige Uebereinkunst soll den freien Verkauf oder die Veröffentlichung von Nachdrücken oder Nachbildungen nicht verhindern, welche schon vor der Publication dieses Vertrages in einem der beiden Staaten ganz oder theilweise angefertigt, bestellt oder eingeführt sind. Die beiden hohen contrahirenden Theile behalten sich jedoch vor, einen annoch näher zu vereinbarenden Zeitpunkt festzustellen, nach dessen Ablauf der Verkauf der in diesem Artikel bezeichneten Nachdrücke und Nachbildungen nicht weiter statt finden soll. Art. 7. Um die Ausführung dieses Vertrages zu erleichtern, werden beide hohe contrahirende Regierungen sich gegenseitig die Geseke und Vers ordnungen mittheilen, welche jede von ihnen in Beziehung auf die Sicher stellung gegen Nachdruck und unbefugte Nachbildung zu erlassen sich vers anlaßt sehen wird. Art. 8. Die Bestimmungen dieses Vertrages können das Recht der beiden hohen contrahirenden Regierungen nicht beeinträchtigen, durch Mazregeln der Gesetzgebung oder Verwaltung den Verkehr, die Darstellung, die Feilhaltung oder den Verkauf schriftstellerischer und künstlerischer Er zeugnisse in geeigneter Weise zu überwachen, zu erlauben oder zu un tersagen. Auch soll keine Bestimmung dieser Uebereinkunst so ausgelegt werden, daß dieselbe das Recht eines der hohen contrahirenden Theile beeinträchtigte, die Einfuhr solcher Bücher nach seinem eigenen Gebiete zu verhindern, welche seine eigene Gesezgebung oder seine Verträge mit anderen Staaten für Nachdrücke oder für Verlegungen des ausschließlichen Rechts zur Ver vielfältigung erklären. Art. 9. Diejenigen deutschen Staaten, welche gegenwärtiger Uebers einkunst beizutreten wünschen, sollen dazu zugelassen werden. Die Regierung Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Ol denburg wird ihre guten Dienste eintreten lassen, um den Beitritt anderer deutschen Regierungen auf diejenige Weise, welche ihr die geeignetste ers scheinen möchte, so bald als möglich herbeizuführen. Art. 10. Die gegenwärtige Uebereinkunst soll von dem Tage an, an welchem dieselbe in Wirksamkeit tritt, sechs Jahre und weiter noch ein Jahr nach der Auskündigung in Kraft bleiben, welche von der einen oder anderen Seite nach jenem Zeitpunkt erfolgen möchte. Uebrigens soll der Vertrag nach Ablauf eines Jahrs, vom Tage des Austausches der Ratificationen an gerechnet, einer Revision unterzogen werden und sofern ein Einverständniß über die hierbei zu treffenden fernes ren Bestimmungen wider Erwarten nicht herbeizuführen sein sollte, für diesen Fall von jeder der beiden contrahirenden hohen Regierungen sofort wieder aufgehoben werden können. Zu einer gleichen Aufhebung soll die Regierung eines jeden der beiden Staaten befugt sein, wenn in dem andern Staate die jest bestehenden Zölle für die Einfuhr von Büchern und sonstigen im Art. I. bezeichneten Werken erhöhet werden sollten. Art. 11. Die gegenwärtige Uebereinkunft soll ratificirt und die Auswechselung der Ratifications-Urkunden zu Oldenburg binnen zwei Monaten oder wo möglich früher bewirkt werden. la publication ou à la vente des réimpressions ou reproductions qui auraient été déjà publiées, introduites ou commandées, en tout ou en partie, dans chacun des deux Etats, antérieurement à sa publication. Les deux hautes parties contractantes se réservent de s'entendre sur la fixation d'un délai après lequel la vente des réimpressions et reproductions indiquées dans le présent article ne pourra plus avoir lieu. Art. 7. Pour faciliter l'exécution de ce traité, les deux hautes parties contractantes se communiqueront respectivement les lois et ordonnances que chacune d'elles aurait ou pourrait, à l'avenir, promulguer pour garantir le commerce légitime contre la réimpression et la reproduction illicites. Art. 8. Les stipulations de ce traité ne sauraient infirmer le droit des deux hautes parties contractantes de surveiller, de permettre ou d'interdire, à leur convenance par des mesures législatives ou administratives, le commerce, la représentation, l'exposition (Feilhaltung) ou la vente de reproductions littéraires - ou artistiques. De même, aucune des stipulations de la presente convention ne saurait être interprétée de manière à contester le droit des hautes parties contractantes de prohiber l'importation sur leur propre territoire des livres que leur législation intérieure ou des traités avec d'autres Etats feraient entrer dans la catégorie des reproductions illicites. Art. 9. Les Etats Germaniques qui seraient disposés à adherer à la présente convention y seront admis. Le Gouvernement de Son Altesse Royal de Grand-Duc d'Oldenbourg s'engage à employer ses bons offices pour déterminer dans le plus bref délai possible l'accession des autres Gouvernements germaniques, et cela dans la forme qui paraîtra la plus propre à amener ce resultat. Art. 10. La présente convention restera en vigueur pendant six ans à partir du jour de sa mise à exécution, et un an encore après la dénonciation qui pourrait en avoir été faite, par l'une ou l'autre des hautes parties contractantes, postérieurement à ce terme. Un an après l'échange des ratifications le présent traité sera l'objet d'un travail de révision, et si contre toute attente, les nouvelles stipulations qui seraient alors jugées nécessaires ne pouvaient y être introduites d'un commun accord, les deux hautes parties contractantes auraient respectivement la faculté d'en faire cesser les effects. La même faculté éxistera également dans le cas ou les tarifs respectifs des droits perçus actuellement pour l'importation des livres et autres oeuvres désignées dans l'Art. 1er subiraient des augmentations. Art. 11. La présente convention sera ratifiée et l'échange des ratifications aura lieu à Oldenbourg dans le délai de deux mois au plus tard. Nach erfolgter Ratification soll der Vertrag von den beiderseitigen Regierungen baldthunlichst publicirt werden und die Wirksamkeit desselben ihren Anfang nehmen, sobald die Publication in beiden Staaten geschehen sein wird. So geschehen zu Hamburg den 1. Juli 1853. Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten unterzeichnet und den Abdruck ihrer Wappen beigesekt. Vertrag zwischen Hessen-Homburg und Frankreich zu gegenseitigem Schuße des musikalischen und literarischen Eigenthums vom 2. Oc tober 1852. Seine Durchlaucht der souveräne Landgraf von Hessen und der PrinzPräsident der Französischen Republik, gleichmäßig von dem Wunsche beseelt, die den Unterthanen der Landgrafschaft Hessen und deren Rechtsnachfolgern in Frankreich und den Franzosen und deren Rechtsnachfolgern in der Lande grafschaft Hessen bestehenden Geseze, beziehungsweise durch das Decret des Prinz-Präsidenten vom 28. März 1852 garantirten Rechte gegen den Nach druck literarischer und musikalischer Erzeugnisse auf eine festere Grundlage zu stüßen, haben für gut befunden, zu diesem Behufe einen besondern Vertrag abzuschließen. Zu diesem Behufe haben Höchstdieselben zu Ihren Bevollmächtigten ernannt: Seine Durchlaucht der souveräne Landgraf von Hessen den Herrn Adolph Freiherrn von Holzhausen, Commandeur erster Classe des Großherzoglich Hessischen Ludwig-Ordens, Höchstihren wirklichen Geheimen Rath, Gesandten und bevollmächtigten Minister am Deutschen Bundestage; der Prinz-Präsident der Französischen Republik den Herrn August Marquis von Tallenay, Großoffizier des Kaisers lich Französischen Ordens der Ehrenlegion 2c., Ihren außerordent lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei dem durchlauchtigsten Deutschen Bunde, welche Bevollmächtigte, nachdem sie ihre Vollmachten sich gegenseitig mitges theilt und dieselben genügend befunden, über folgende Artikel sich vereinigt haben. Art. 1. In jedem der hohen vertragenden Staaten sollen die Unters thanen des andern Staats denselben Schuh gegen den in diesem Staate begangen werdenden Nachdruck oder unerlaubte Vervielfältigung ihrer Geistesproducte, als: Bücher, periodische Schriften, musikalische Compositionen und sonstige schriftstellerische Erzeugnisse genießen, wie die eigenen Staatsan gehörigen, und alle Geseze, Verordnungen und Bestimmungen, welche ents weder schon bestehen, oder künstig bezüglich der unerlaubten Nachbildung solcher Werke noch erlassen werden, sind ohne Unterschied auf die gleichs artigen Erzeugnisse der Angehörigen beider Staaten anwendbar. |