Goethes Werke: Vollständige Ausgabe letzter Hand ...

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Page 87 - Was war' ein Gott, der nur von außen stieße, Im Kreis das All am Finger laufen ließe! Ihm ziemt's, die Welt im Innern zu bewegen, Natur in Sich, Sich in Natur zu hegen, So daß was in Ihm lebt und webt und ist, Nie Seine Kraft, nie Seinen Geist vermißt.
Page 101 - Müsset im Naturbetrachten Immer eins wie alles achten; Nichts ist drinnen, nichts ist draußen: Denn was innen, das ist außen.
Page 107 - Da ist's denn wieder, wie die Sterne wollten: Bedingung und Gesetz; und aller Wille Ist nur ein Wollen, weil wir eben sollten, Und vor dem Willen schweigt die Willkür stille; Das Liebste wird vom Herzen weggescholten, Dem harten Muß bequemt sich Will
Page 102 - Zweck sein selbst ist jegliches Tier, vollkommen entspringt es Aus dem Schoß der Natur und zeugt vollkommene Kinder. Alle Glieder bilden sich aus nach ewgen Gesetzen, Und die seltenste Form bewahrt im geheimen das Urbild.
Page 31 - Dort regt sie sich in wechselnden Gestalten: Zu vielen bildet eine sich hinüber, So tausendfach, und immer, immer lieber. Wie zum Empfang sie an den Pforten weilte Und mich von dannauf stufenweis beglückte, Selbst nach dem letzten Kuß mich noch ereilte, Den letztesten mir auf die Lippen drückte...
Page 106 - Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen, Die Sonne stand zum Gruße der Planeten, Bist alsobald und fort und fort gediehen Nach dem Gesetz, wonach du angetreten. So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen, So sagten schon Sibyllen, so Propheten ; Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
Page 33 - Begegn ihm schnell, wohlwollend wie lebendig, Im Handeln, sei's zur Freude sei's dem Lieben. Nur wo du bist, sei alles, immer kindlich, So bist du alles, bist unüberwindlich.« Du hast gut reden, dacht ich : zum Geleite Gab dir ein Gott die Gunst des Augenblickes, Und jeder fühlt an deiner holden Seite Sich Augenblicks den Günstling des Geschickes; Mich schreckt der Wink, von dir mich zu entfernenWas hilft es mir, so hohe Weisheit lernen! Nun bin ich fern! Der jetzigen Minute, Was ziemt denn der...
Page 107 - Hoffnung Doch solcher Grenze, solcher ehrnen Mauer Höchst widerwärt'ge Pforte wird entriegelt, Sie stehe nur mit alter Felsendauer! Ein Wesen regt sich leicht und ungezügelt: Aus Wolkendecke, Nebel, Regenschauer Erhebt sie uns, mit ihr, durch sie beflügelt, Ihr kennt sie wohl, sie schwärmt durch alle Zonen ; Ein Flügelschlag - und hinter uns Äonen!
Page 33 - Stund um Stunde Wird uns das Leben freundlich dargeboten. Das Gestrige ließ uns geringe Kunde, Das Morgende — zu wissen...
Page 26 - Zum Bleiben ich, zum Scheiden du erkoren, Gingst du voran — und hast nicht viel verloren.

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